Australian Shepherds
"of the cheerful Floofers"
 

Der Aussie 

Zum Aussie gibt es unzählige Informationen im Netz, in Zeitschriften und Büchern. Einige davon beinhalten manchmal noch hartnäckige Mythen. Zwei Bücher möchte ich deswegen an dieser Stelle besonders hervorheben und empfehlen, wenn es um das Thema umfassende Rasseinformationen geht. Zu empfehlen wäre da die "Aussiegrafie" von Silke Löffler, sowie "Unser Hund - Der Australian Shepherd" von Inga Paff. 


Ich möchte allerdings kurz auf ein paar wichtige Dinge in Bezug auf den Aussie eingehen:


  • Der Australian Shepherd wurde einst dazu gezüchtet, auf Farmen und Ranches die Herden zu hüten und war im weiteren Verlauf bei Westernreitern sehr beliebt. Es handelt sich also um eine sehr robuste Hunderasse. Dementsprechend sind Aussies zäh, ja manchmal gar etwas ruppig. Dies erkennt man zum Beispiel gut daran, dass Aussies untereinander ein anderes Spiel an den Tag legen können, als mit anderen Hunderassen. Hat man ein solches Exemplar, sollte man seinem Liebling gleich von Anfang an klar machen, dass man ein Mensch und kein anderer Aussie ist. Der Hund muss lernen, dass mit dem Menschen weniger körperbetont gespielt wird.
  • Zudem sollte nicht unterschätzt werden, dass der Aussie eine gewisse Vokalisation/Bellfreudigkeit an den Tag legen kann. Kommentieren in Form von Fiepsen und Jaulen eingeschlossen :-)
  • Aufgrund seiner ursprünglichen Verwendung kann der Aussie auch einen gewissen Bewachungs-, / Schutzinstinkt haben. 
  • Darüber hinaus kann er Fremden gegenüber anfangs eine gewisse Reserviertheit an den Tag legen. Diesem Bedürfnis nach Individualdistanz sollte man dem Hund zugestehen und ihn von selbst kommen lassen. Einmal angefreundet, wird der Aussie nicht mehr von der Seite weichen :-).
  • Wenn man als (proportional gesehen) kleiner Hund an Rindern und Pferden arbeitet, kann man sich vorstellen, dass nicht immer Zeit zum Überlegen bleibt. Der Australian Shepherd ist in der Lage, eigenständig Entscheidungen zu treffen und wird dies auch tun, wenn ihm sein Mensch nicht einen Schritt voraus ist.  Er benötigt somit eine klare und konsequente Führung.
  • Wer kennt ihn nicht, den Aussie als völlig überdrehten, dauerhaft gestressten Adrenalinjunkie. Eine der oben erwähnten Mythen beruht auf der Annahme, man müsse diese Rasse bis zum Umfallen beschäftigen. Ja, es handelt sich um einen Hüter, einen arbeitsfreudigen Hund, der gerne beschäftigt wird und werden muss. Aber nicht 24/7. Auf den Ranches gab es auch Stunden und Tage an denen weniger bis gar nichts für den Hund zu tun ist. Gerade im ersten Jahr ist weniger mehr. Aufdrehen kann der Aussie von 0 auf 100, das liegt ihm im Blut. Ruhe lernen ist hier das Stichwort. Denn sonst bekommt man es - das im ersten Satz erwähnte Paradebeispiel. Frustrationstoleranz und Impulskontrolle sollten bei dieser Rasse ganz oben auf dem Lehrplan stehen. Denn Hunde, die dauerhaft Frust und Stress empfinden, schütten im Übermaß Cortisol, ein Stresshormon, aus. Und wie bei allem macht die Dosis das Gift. Cortisol im Überschuss macht auch unsere Hunde krank!
  • Australian Shepherds sind bemerkenswert intelligente Hunde. Sie lernen unfassbar schnell. Ein neuer Trick an einem Nachmittag? Kein Problem für den Aussie! Aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass nicht nur positive Verhaltensweisen schnell erlernt werden. Auch unerwünschtes Verhalten, wenn es denn zum Ziel führt, prägt sich der Aussie in Rekordzeit ein. Deshalb benötigt er timing-gerechte Korrekturen.
  • Auch sind sie unfassbar vielseitige Hunde. Es gibt hunderte Arten der Beschäftigungsmöglichkeit: Jede Art von Hundesport (Agility, Obedience, Rallye Obedience, Turnierhundesport, Frisbee, Longieren,...), Rettungshundearbeit, Therapiebegleithunde, Trickdogging, Zielobjektsuche, Canicross und noch so vieles mehr. Die Liste könnte ewig so weitergehen. Wichtig ist nur, dass Sie eine Beschäftigung bekommen (natürlich alles in Maßen, denn unterforderte Hunde können, genau wie die überforderten, einige unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln).
  • Was ich am Aussie besonders liebe ist, dass Sie richtige Charakterhunde sind. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter und eine Extraportion Charme. :-) Bedingt durch seine Intelligenz weiß der Aussie auch genau, dies richtig für sich einzusetzen. Er kann des öfteren Entscheidungen und Signale hinterfragen. Meint Herrchen/Frauchen es wirklich so? Oder können wir das auch anders machen, ich bin ja schließlich auch sehr klug!? Mit liebevoller Konsequenz wird der Aussie allerdings mit Vergnügen Herrchens/Frauchens Weg einschlagen :-)


Auch wenn das natürlich noch nicht alles ist, was den Aussie ausmacht, so ist man hiermit schon auf einem sehr guten Weg, einen ewig treuen und glücklichen Begleiter für die nächsten durchschnittlich 13 - 15 Jahre zu haben. 


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